Information: Hilfe zur App "BirdNET"

Aus gegebenen Anlass bitten wir alle, die Probleme mit der App "BirdNET" haben oder anderweitige Unterstützung zu dieser App benötigen, sich auf dieser Seite zu informieren: https://birdnet.cornell.edu/ oder sich an einen der Entwickler via Email zu wenden. Für den deutschsprachigen Raum finden Sie diese zB bei Google Play ganz unten links auf dieser Seite: "BirdNET" auf Google Play.

Bitte verwenden Sie nicht die Kontaktmöglichkeit in diesem Forum, um Hilfe und Support zu erhalten.
Dieses Forum ist für sich eigenständig und steht mit der Entwicklung dieser App in keinster Weise in Zusammenhang. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Dieses Informationsfenster kann von jedem Besucher oben rechts mit dem Betätigen des "X" geschlossen werden und wird danach nicht mehr angezeigt.

Zu wieviel Prozent Stockente?

Bestimmungsanfragen zu Vögeln, deren Federn, Stimmen etc.
Forumsregeln
Bitte für jede Bestimmungsanfrage ein neues Thema eröffnen.
Antworten
Benutzeravatar
Bourkinist
Beiträge: 193
Registriert: 29 Mär 2018, 12:51

Zu wieviel Prozent Stockente?

#1

Beitrag von Bourkinist »

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage an die EntenexpertInnen unter Euch.
An der Greenwichpromenade am Tegeler See habe ich heute diese Ente fotografieren können.

IMG_5140_crop.JPG
Größe: 136.92 KiB, 863 mal betrachtet


Meiner Meinung nach weicht das Gefieder relativ deutlich vom 'Normgefieder' einer weiblichen Stockente ab.
Ist dies noch durch eine innerartliche genetische Variabilität zu erklären oder habe ich hier eine Hybride vor mir gehabt?
Falls letzteres der Fall ist: Wer könnte hier über den Tellerrand geschaut haben?

Danke und Gruß,
Steffen
>---<
Liste 2020: 142 (Pirol)
Life List: 267 (Nonnensteinschmätzer)
>---<
Benutzeravatar
dotterel
Beiträge: 139
Registriert: 19 Apr 2018, 22:33
Wohnort: Eggegebirge

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#2

Beitrag von dotterel »

Hallo Steffen
Für mich "einfach nur" ein fehlfarbenes Stockentenmädel. Als Vergleich ein Artikel von Sonnenburg und Schmitz aus der Charadrius: https://www.dda-web.de/downloads/texts/ ... kenten.pdf
Dort passt mMn sehr gut die Abbildung 1e zu deiner gesuchten Dame.
Benutzeravatar
Bourkinist
Beiträge: 193
Registriert: 29 Mär 2018, 12:51

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#3

Beitrag von Bourkinist »

Hallo Oliver,

vielen Dank für Deine Einschätzung und die verlinkte PDF-Datei zum Thema! :)
Ich habe im Nachbarforum einen ähnlichen Fred begonnen, dort werden im Kontext die Effekte des Xanthismus bzw. Chlorochroismus diskutiert.

Müde Grüße aus Nordberlin,
Steffen
>---<
Liste 2020: 142 (Pirol)
Life List: 267 (Nonnensteinschmätzer)
>---<
Bodo
Beiträge: 758
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Heidesee, OT Friedrichshof

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#4

Beitrag von Bodo »

Genau diese Farbvariante sehe ich seit Jahren immer wieder mal am Wolziger See /Langen See /Dahme bis Bindow. Immer nur ein Weibchen. Ob stets das selbe? Hybrid schließe ich aus.

Gruß Bodo
Benutzeravatar
martinmiethke
Moderator
Beiträge: 2825
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Havelaue-Gülpe
Kontaktdaten:

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#5

Beitrag von martinmiethke »

M.E. sind da lediglich irgendwann mal Hausenten-Gene dazwischengerutscht …
Bodo
Beiträge: 758
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Heidesee, OT Friedrichshof

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#6

Beitrag von Bodo »

martinmiethke hat geschrieben:
21 Feb 2019, 19:56
M.E. sind da lediglich irgendwann mal Hausenten-Gene dazwischengerutscht …
Dann wäre es aber nicht 1. sondern x. Generation. In meiner Region hatte ich in ca. 50 Jahren aber nur zwei- oder dreimal Hybriden (und ich finde das gut so). Die Wahrscheinlichkeit ist also gering. Zuwanderer kann man natürlich nie ausschließen. Meine Spekulation würde eher in Richtung Hormonstörung gehen. Meine Assoziation ist irgendwie Richtung teilweiser Hahnenfedrigkeit oder einfach Farbausfall.

Gruß Bodo
kickbiker
Beiträge: 167
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#7

Beitrag von kickbiker »

Bei meinen Stockentenzählungen finde ich zwar viele Farbabweichler, aber nur sehr wenige Hausenten, und nachweisliche Hybridbruten kenne ich gar nicht.

E. Rutschke hat 1998 zu diesem Problem seine Überlegungen veröffentlicht. Kurz zusammengefasst, geht er nicht von [ständigen] Einkreuzungen der Hausenten aus. Er meint vielmehr, dass die gleichen Mutationen, die die Grundlage für die Hausentenfarbvarianten waren, immer wieder in den Wildpopulationen auftreten. Unter den veränderten Selektionsbedingungen im verstädterten Umfeld bleiben diese Merkmale in diesen Populatioenn erhalten.
Vor dem Hintergrund dessen, was man inzwischen über die Evolution im Siedlungsbereich weiß, scheint mir diese Theorie plausibel.

Rüdiger
Bodo
Beiträge: 758
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Heidesee, OT Friedrichshof

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#8

Beitrag von Bodo »

kickbiker hat geschrieben:
22 Feb 2019, 21:37
scheint mir diese Theorie plausibel.
Mir auch, die Wahrscheinlichkeit dafür scheint auch größer als Einkreuzung zu sein. Kannst du die Quelle bitte genauer angeben. Ich habe nur die 1. Auflage (1989) von E. Rutschke, Die Wildenten Europas.

Gruß Bodo
kickbiker
Beiträge: 167
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#9

Beitrag von kickbiker »

Hallo Bodo,

Rutschke, E. (1998): Die Entstehung von Farbvarianten bei der Stockente Anas platyrhynchos. Ornithologische Mitteilungen 50 (12): 362-366.

LG Rüdiger
Bodo
Beiträge: 758
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Heidesee, OT Friedrichshof

Re: Zu wieviel Prozent Stockente?

#10

Beitrag von Bodo »

Danke Rüdiger!

Gruß Bodo
Antworten