Es gibt nur wenig Angaben zur Häufigkeit der verschiedenen Phänotypen während der Brutzeit.marionvier hat geschrieben: ↑27 Jan 2019, 09:46Deutschland ist klein- dennoch sind die regionalen Unterschiede groß. Hier im Südwesten habe ich zur Brutzeit noch nie eine weißköpfige Schwanzmeise (oder Zwischenform) gesehen. In den Wintermonaten sind sie hier eine absolute Rarität. Eine spannende Geschichte die es wert ist, ganz pingelig untersucht zu werden.
In Teilen Ostdeutschlands sind die weißköpfigen deutlich in der Überzahl. In der Uckermark liegt der Anteil streifenköpfiger bei nur 1 % (Dittberger 1996). Von 22 Brutpaaren im Kreis Straußberg (Altkreis) waren 17 weißköpfig und 5 hatten einen weißköpfigen und einen streifenköpfigen Partner (Hoffman & Koszinski 1993).
Diese Angaben sind jetzt schon älter (nach neueren müsste ich erst recherchieren). Die Populationen unterliegen ja einer Dynamik und das Verhältnis ändert sicher ständig etwas. Aber auch nach meinen eigenen Erfahrungen (Landkreise LOS, LDS) sind weißköpfige deutlich in der Überzahl.
Vor diesem Hintergrund ist es jedenfalls schwierig bis unmöglich, das Auftreten von ssp. caudatus (als Wintergast) mit hinreichender Genauigkeit zu erfassen, da bei vielen Meldungen Beobachtungsbedingungen und/oder Kenntnisstand des Beobachters unbekannt sind.
Die bisherige Regelung unter dem deutschen Namen Schwanzmeise, die bei ornitho empfohlen wird (Siehe https://www.ornitho.de/index.php?m_id=20090), finde ich wesentlich zielführender als die Einführung neuer Namen.
Gruß Bodo