Information: Hilfe zur App "BirdNET"

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Rheingau 16.05. - 18.05.2019

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milvus69
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Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#1

Beitrag von milvus69 »

Moin Moin!

In diesem Jahr konnte ich dann endlich mal wieder an unserer " Uhulogen Birdrace-Trainingstour" teilnehmen. Die "Uhulogen" sind das Team, mit dem ich zu meiner Zeit in meiner Heimat Detmold gestartet bin und jährlich machen wir eine Tour in interessante Gegenden. In diesem Jahr sollten also mal die Vögel der Weinberge trainiert werden.
Es wurde also recherchiert und das Rheingau bei Rüdesheim am Rhein als lohnenswert rausgepickt. Immerhin sind hier die nördlichsten Vorkommen der Zaunammern anzutreffen, einer Art, die ich in Deutschland noch nie gesehen hatte...
Am Freitag ging es also schon früh auf die Piste und um 10.00 Uhr traf ich auch pünktlich am vereinbartem Parkplatz bei Rüdesheim ein. Die anderen drei Uhulogen hatten sich allerdings um eine halbe Stunde verspätet, also machte ich schon einmal eine Minirunde in die Weinberge. Und was soll ich sagen - schon nach ca. 50 Metern sang da schon die erste Zaunammer! Genial!

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Nachdem die anderen dann eingetroffen waren sind wir gemeinsam durch die Weinberge gewandert und es wurde immer heißer Das war so nicht vorhergesagt. Zwar konnten wir noch mehrere Reviere der Zaunammer ausmachen und wir hatten auch den Verdacht auf eine Zippammer aber insgesamt tat sich doch eine gewisse Ernüchterung auf. Weinanbau ist heute dann doch grpßflächig auch Intensivlandwirtschaft und große Teile der Berge sind äußerst Artenarm. Man findet doch recht wenige Blühpflanzen und Insekten und das merkt man an auch an der Vogelwelt.
Vielleicht auch deshalb ging der Blick dann immer häufiger auch auf den dahinfließenden Rhein. Hier konnten wir neben ein paar Möwen und Kormoranen auch ein Gänsesägermännchen ausmachen. Und auch der Blick in den Himmel war immer wieder lohnenswert. Einige Schwarz- und Rotmilane kreisten hier ebenso wie Turmfalken und einmal einem Wanderfalken. Tja, und dann kam da eine Weihe angeflogen die wir allerdings erst entdeckten, als sie schon quasi an uns vorbei geflogen war. Man konnte erkennen, das die Flügel schmal und spitz zulaufend waren und man konnte einen weißen Bürzel erkennen. Ich konzentrierte mich dann ganz auf die Fotografie um ein paar Belegbilder zu schießen. Man kann nicht viel drauf erkennen. Aber man erkennt, das es ein Jungtier ist. Ich kann nur sagen Wiesen- und Steppenweihe mit einer leichten Tendenz zur Steppenweihe da die Spitzen der äußeren Armschwingen weiß zu sein scheinen und die Handschwingen gänzlich schwarz erschienen. Das Tier hat sich nicht einmal gedreht und somit kann ich nicht zu einer evtl. Boa oder Kopfzeichnung sagen. Vielleicht seht ihr ja noch etwas, was mir entgangen ist?

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Dann ging es in die Ferienwohnung und anschließend essen. Den Abschluß haben wir dann am Rhein in einem Auwald gemacht. Herrlich - soviele Nachtigallen hören zu können! :!:
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milvus69
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Re: Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#2

Beitrag von milvus69 »

Der zweite Tag bagnn dann natürlich sehr früh.
Wieder wollten wir eine Chance auf einen besseren Ausblick auf eine Zippammer haben. lDeshalb ging es um 5.30 Uhr zu den Weinbergen unterhalb der Jugendherberge Rüdesheim. Auch hier wurden regelmäßig in der Vergangenheit Zippammern gemeldet. Und wieder mußten wir feststellen, das die Weinberge hier eher Artenarm sind. Erst der Rückweg entlang des Waldrandes brachte uns neue Arten wie Sommergoldhähnchen und Grauschnäpper ein...
Nach dem Frückstück stand dann die Tour auf die andere Rheinseite an. Verschiedene Gebiete rund um Ingelheim standen heute auf dem Programm. Als erstes wurden die Obstflächen östlich von Ingelheim angesteuert. Hierbei handelt es sich um sehr alte "Handtuchflächen" die zum aller größten Teil sehr extensiv gepflegt werden und zusammen ein großes, fantastisches Gebiet ergeben. Beim Einstieg in dieses NSG dachten wir zunächst zwar "nicht schon wieder" da sich zunächst so garnichts tat. Aber je tiefer wir in das Gebiet kamen, desto spannender wurde es. Zunächst sang ein Gartenbaumläufer, dann kamen immer mehr Nachtigallen dazu. Auch ein paar Pirole ließen sich hören und sogar hören. hurra - endlich - mein erster in diesem Jahr! Und dann folgten auch noch Turteltauben!
Nach einem sehr netten Gespräch mit einem sehr netten Vogelbeobachten von "Vor ort" stieg dann sogar noch unsere Hoffnung auf einen Wiedehopf. Und wirklich, kurz nach der Begegnung konnte ich einen Wiedehopf wegfliegen sehen. Und Werner entdeckte dann sogar noch den vermutlichen Brutbaum. Also setzten wir uns in einem gebührenden Abstand in den Schatten es war schon wieder so heiß...) und warteten. Allerdings erfolglos - oder fast da wir in der Zeit noch 6 überfliegende Bienenfresser beobachten durften und einen Schwarzspecht sowie Heidelerchen hören konnten.
Mit dem "Wiedehopf für alle hat es dann aber doch noch geklappt da er uns später noch aus einer anderen Obstwiese entgegengeflogen kam!
Ein Ortswechsel stand nun an und wir fuhren zu einer Abgrabung auf der anderen Seite von Ingelheim. Hier hatten wir Hoffnung auf Orpheusspötter und Bienenfresser. Beides funktionierte vorzüglich. Die Bienenfresser dort sind aber auch nicht zu übersehen. Mitten auf einer großen Wiesenfläche hat man scheinbar eigens für die Bienenfresser drei große Erdhaufen aufgeschüttet und zu einer Steilwand halbiert. Mit großem Erfolg. Die Steilwände waren gelöchert wie ein Käse und geschätzt 80-100 Bienenfresser flogen ständig hin-und her! Und das beste - durch einen hohen Bauzaun konnte man die Tier beobachten ohne sie zu stören. Ab und zu saß auch mal einer in Fotonähe:

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Aber noch mehr hatte ich mich sogar noch über das Turteltauben-Pärchen gefreut das sehr nah auf einem Zaun saß und vor sich hinturtelte. Wie lange habe ich die nicht mehr gesehen...

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Zusätzlich sangen hier noch Teich- und Sumpfrohrsänger, Nachtigallen und Pirole. Wirklich schön! Aber wo waren jetzt die Orpheusspötter? Erst ganz am Ende der Tour konnten wir ihn dann auf einer Brachfläche ausmachen und ausgiebig studieren

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Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Zur Abkühlung ging es in einen Biergarten am Rhein um anschließend in einen Auwald mit anschließendem Auwald zu maschieren. Hier hatte uns ein Gewitter dazu gebracht eine weitere Pause einzulegen was aber nicht weiter schlimm war. Die Landschaft hier war streckenweise sehr schön. Viele interessante Arten (außer Pirol und Nachtigall) gab es hier nicht zu entdecken für uns. Immerhin wanderten noch Krickente, Feldlerche (!) und Gelbspötter auf die Liste. Ein Grünschenkel wurde hier zur einzigen Limi auf der Tour...
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Re: Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#3

Beitrag von milvus69 »

Den letzten tag der Tour wollten wir noch einmal der Zippammer widmen. Unser Plan: von Assmannshausen mit der Seilbahn auf das Plateau des Niederwaldes fahren, von dort aus durch den Wald laufen und die Weinberge von oben herab absuchen. Gesagt, getan und nicht bereut ;) Der Wald brachte uns noch u.a.Trauershnäpper, Kernbeißer und Waldlausänger ein. Und Schatten - es war schon wieder superheiß..
Den hatten wir in den Weinbergen nicht und auch keine Zippammer. zunächst zumindest denn irgendwann entdeckte Werner dann doch welche gleich zwei und dann noch bei der Begattung... Ich indes konnte die Vögel nicht schnell genug entdecken und sie waren sehr schnell wieder weg. Naja - war eh´weit weg und kein Genuß.
Also hieß es warten, ob die Tiere wieder auftauchen. Zumindest wußten wir nun, das wir hier richtig waren. Und was soll ich sagen - pltzlich wurde in ca. 15 Metern einer Bewegung auf dem Boden gewahr - und konnte diese Bewegung durch das Fernglas als Zippammer bestimmen. Hammer - so nah. Sie ließ sich von uns absolut nicht stören und sammelt dabei Insekten:

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Später dann konnten wir sie sogar noch näher in einem Rosenstrauch ausmachen

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Überhaupt befanden wir uns hier im scheinbar naturnahsten Teil der Weinberge . Zu unserer Feude konnten wir hier auch endlich Mauereidechsen finden.

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Völligst Klasse fand ich auch die Segelfalter. Die hatte ich hier überhaupt nicht erwartet. Meine ersten Segelfalter in Deutschland. Insgesamt waren ja nur sehr wenige Falter in den Bergen zu sehen und dann gleich drei Segelfalter!

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Zum Abschluß ging es dann noch einmal zum Kaffee und Eisbecher in ein Kaffee. Die Bilanz der drei Tage war 87 Vogelarten, viel Spaß, tolle Gespräche und eine gewisse Erweiterung des Horizons. Ab jetzt wird erst recht nur noch Delinat-Wein getrunken :D

Beste Grüße
Holger
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dotterel
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Re: Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#4

Beitrag von dotterel »

Hallo Holger,
Gratulation zu Zaun- und Zippammer und vielen Dank für den schönen Bericht und das zeigen der Bilder! Guß aus deiner ehemaligen Heimat (rund 20 Minuten von Detmold entfernt). ;)
Hobbyfotograf
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Re: Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#5

Beitrag von Hobbyfotograf »

Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht und die Bilder.
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Richard
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Re: Rheingau 16.05. - 18.05.2019

#6

Beitrag von Richard »

Sehr schöner Bericht, Holger.
Da sind einige Arten dabei die mir noch fehlen, spannende Gegend !

Beste Grüße
Richard
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