Birdnet-Forum

Erst mal einen herzlichen Dank für die vielen Tipps.
Könnt Ihr etwas zu diesem Spektiv sagen?

Kowa Spektiv TSN-501

Euch allen herzliche Grüße,

Jörg

martinmiethke hat geschrieben: ↑

27 Dez 2018, 12:26

Weitwinkel ist geil – nie mehr ohne!
Aber der zweite Teil des Satzes stimmt nicht: Es gibt schon lange auch Zoom-Okulare in Weitwinkel-Ausführung. OK – wie das speziell bei Nikon ist, weiß ich nicht, aber bei Leica, Swarovski und Kowa gibt’s welche.

Ja, das war auf das Nikon ED50 gemünzt, da sind die Zooms eng, aber es gibt gute WW-Festbrennweiten. Die moderneren Spektive haben in der Tat alle Weitwinkelzooms.

Jörg, das Kowa kenn ich nicht, aber ich glaube das ED50 ist unter den kleinen Spektiven immer noch das Beste (oder zumindest eins der Besten), das Problem ist nur, dass nicht mehr alle Okulare einfach erhältlich sind.

Aber auch wenn das kleine Nikon klasse ist, ich würde mir für den Gebrauch an der Küste sicher ein grosses Spektiv zulegen, also mit mindestens 80 mm Objektiv. Da kann man auch bei schlechtem Licht noch Vergrösserungen bis 50 x einigermassen gut nutzen, das ED50 ist macht bei >30x keinen Spass mehr und bei schlechtem Licht schon gar nicht. Ein gutes und relativ günstig Spektiv (aber wohl über deinem Bugdet) ist das Meopta S2. Aber ein gebrauchtes Swaro, Zeiss, Leica, Kowa wäre sicher auch eine gute Alternative.

Hallo Jörg,

dieses Kowa-Spektiv kenne ich nicht, habe aber grad mal recherchiert. 400 g! Das ist kein Gewicht, sondern nur noch niedlich.
Ein Preis von 299,- Euro scheint mir recht günstig zu sein, aber es stellt sich halt die Frage, was man dafür erwarten kann bzw. bekommt. Nun sind 50 mm Öffnung nicht überwältigend viel, da setzt schon die Physik der Beobachtung Grenzen. Andererseits haben optische Geräte von Kowa einen guten Ruf, soviel ich weiß, und ich vermute deshalb, dass Basics wie Fertigungsqualität, Vergütung etc. auf akzeptablen Niveau sind.

Kowa selbst gibt das Linsenmaterial mit 'Standard Glass' an. Die hochpreisigen Kowas haben Fluoritlinsen, und vergleichbare Geräte anderer Hersteller schmücken ihre Linsen gerne mit dem Kürzel ED (das steht für 'Extra-Low Dispersion'). Hintergrund dessen ist, dass das jeweils verbaute Linsenmaterial Licht verschiedener Wellenlängen weitaus homogener bricht als Normalglaslinsen, was Farbfehler minimiert (Stichwort 'chromatische Abberation').
Vermutlich wird das 501er aufgrund des verwendeten Standardglases in Bezug auf Kontrast und Schärfe nicht top sein, weil hier eben diese Fehler (Farbsäume an Hell-Dunkel-Übergängen) in gewissem Maße auftreten müssen.

Ich kann mir zudem vorstellen, dass man beim Oku nicht allzu hohe Erwartungen haben darf. Es ist fest verbaut und ermöglicht Vergrößerungen von 20x bis 40x. Auf 1000 m entspricht das laut Kowa 40m - 28m. Mir fehlen aussagekräftige Vergleichswerte, aber ich meine, dass das nicht wirklich weitwinklig ist. Man sollte auch damit rechnen, dass das Bild wg. der relativ kleinen Frontlinse bei hohen Vergrößerungen erkennbar dunkler wird. Dies ist zwangsläufig, tritt aber umso deutlicher zutage, je kleiner bei fixer Vergrößerung die lichtsammelnde Frontlinse ist. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass die Höchstvergrößerung speziell in der warmen Jahreszeit meist eh nicht sinnvoll ausgenutzt werden kann, weil man häufig nur die Turbulenz der Luft vergrößert und der interessierende Vogel dann nur noch besser vor sich hin wabert. Da hülfe auch kein Ofenrohrspektiv mit 80x.

Der Bedienungskomfort ist ebenfalls ein Aspekt, der in die Bewertung einfließen sollte. Am 553er ist die Fokussierung top, aber für die Bedienung des Zoom-Okus muss man ziemlich Kraft mitbringen, mir ist die zu straff eingestellt. Das könnte am 501er ganz genauso sein. Die eine stört sich nicht daran, der andere schon.

Vermutlich wird es darauf hinaus laufen, dass Du bei Wannacks so lange quengeln musst, bis Du ein paar Zwerge nebeneinander aufbauen darfst, um damit den Uhu auf dem Michel zu beobachten. Der Vergleich wird zeigen, welches das Gerät der Wahl ist - oder Du sagst: Upps, also so richtig überzeugen tun se mich ja alle nicht.

Halt uns mal auf dem Laufenden!

Gruß,
Steffen

Hamburg_Joerg hat geschrieben: ↑

27 Dez 2018, 20:01

Könnt Ihr etwas zu diesem Spektiv sagen?

Kowa Spektiv TSN-501

Hallo Jörg,

ich habe dieses Jahr mal bei einem anderen Orni durchgeguckt. Im Vergleich zum Nikon ED 50, das schon seit vielen Jahren mein bewährter Begleiter auf Flugreisen ist, schneidet das Kowa-Spektiv aus meiner Sicht deutlich schlechter ab. Ich kann vom Kauf nur abraten; ist aus meiner Sicht rausgeschmissenes Geld.

Gruß Helge

Hallo Jörg,
ich habe das Kowa TSN600 und bin insofern damit zufrieden, da ich keinen direkten Vergleich zu anderen SpekTiven habe. Beim Zoomen wird es allerdings schon dunkel, wenn es über 40x geht.
Aber du hast ja noch Ferien. Da könntest du im Lande herumfahren und die Foraner mit Spektiven besuchen und mal durch ihr Spektiv schauen. Dabei solltest du aber immer denselben Vogel mitnehmen und dasselbe Wetter (Licht) mitbringen, damit der Vergleich einigermaßen vergleichbar ist. Vielleicht springt sogar ´ne Tasse Tee oder Kaffee raus. Gute fahrt

Viele Grüße
Uli

Richard hat geschrieben: ↑

28 Dez 2018, 20:20

Deswegen sieht der nix egal wo er hinfährt. Jetzt wird einiges klarer.
Armer Jörch

Hallo Jörg,

ich könnte mich nicht entscheiden: Ich möchte weder mein Swaroski EL 42 missen, noch das kleine Nikon Fieldscope ED 50 wieder hergeben.

Das Fernglas nehme ich auf längeren Touren zu Fuß mit. Dann verzichte meist auf ein Spektiv. Unter Umständen muss ich eben auf die exakte Bestimmung eines weit entfernten Vogels verzichten.

Das Nikon ED 50 habe ich (fast) immer bei meinen Rollertouren dabei, zusammen mit einem kleinen Pentax-Fernglas. Bodo hat natürlich recht, freihändig hat man nur einen kurzen Moment ein ruhiges Bild. Aber oft finde ch einen Pfahl, eine Astgabel (und in Beobachtungshütten das „Fensterbrett“) zum Auflegen (mit Bohnensäckchen oder einem dicken Tuch). Außerdem habe ich an meinen Zweirädern ein festmoniertes Klemmstativ. Ich komme damit für Bestimmungszwecke gut zurecht. Trotzdem bleibt natürlich richtig: Für entspannendes Beobachten brauchst du auch bei einem Zwerg ein Stativ (Ausnahme Beobachtungshütten s.o.).

Das Nikon ist sicher immer noch das beste Minispektiv. Ich habe das Weitwinkelokular 27x. In der Schärfe kann es mit meinem großen Kowa-Spektiv mithalten (das hat halt nur mehr Vergrößerung und Lichtstärke). Letzteres benutze ich aber selten,eben dann wenn die Bedingungen so etwas Schweres erfordern (z.B. sehr große Entfernungen, See-Watching und Möwenbestimmungen).

Schöne Beobachtungen im neuen Jahr
egal mit was
wünscht Euch allen

Rüdiger

Hallo Jörg,

ich stehe vor der selben Entscheidung, allerdings weil ich auf Reisen nicht mehr mein dickes Kowa 883 mitschleppen möchte.
Zur Meinungsbildung mal "juelich-bonn.com/jForum" googlen; dort sind einige Threads zu kleinen Spektiven u.a. zum Kowa 501 nachzulesen.
Im "birdforum.net" (en.) bzw. "binomania.it" sind ebenfalls diverse Kleinspektive besprochen und verglichen worden (z.B. Nikon ED50 vs. Kowa 501 etc.).
Ein Name, der in D kaum autaucht, aber in obigen Foren besprochen und gelobt wird, ist Opticron aus UK. Dort wird ja auch nach Vögeln geschaut...
Ich lieäugele mit dem Opticron MM4 60 GA ED. Gibt es in 50 oder 60 mm, mit Gerade- oder Schrägeinblick und der Möglichkeit, die Okulare zu wechseln. Dem Nikon ED50 sagt man nach, das die Entwicklung des Spektives - so gut es auch ist - stehengeblieben ist und die Optionen, Wechselokulare zu beschaffen, schwieriger wird.
Das Opticron MM4 werde ich wohl in UK bestellen, da es dort um einen dreistelligen Betrag günstiger ist, als beim D-Vertriebspartner. Wannack hat das leider nicht im Portfolio. (Die Zeit drängt - bald fallen die Zollschranken...).
Ansonsten:
ein Leben an der Küste ohne Spektiv ist sinnlos
Spektiv ohne Stativ ist No-Go: es gibt nichts frustraneres, als ein nicht abgelesener Ring, weil das Stativ Flatterkram ist oder gar nicht vorhanden...
Also: an der Stelle keine Kompromisse.

Viele Grüße!
Haiko

Willkommen im Forum, Haiko!

cook hat geschrieben: ↑

30 Dez 2018, 23:32

Dort wird ja auch nach Vögeln geschaut

Das ist ja eine geradezu verharmlosende Formulierung – die Briten sind doch total närrische Vogelbeobachter

Die Zeit drängt - bald fallen die Zollschranken...

Ich vermute mal, du meinst damit, dass die Schranken zugehen
(Mit „fallenden Schranken“ ist ja normalerweise das Gegenteil gemeint …)

ein Leben an der Küste ohne Spektiv ist sinnlos

Der könnte noch in Loriot-Manier erweitert werden: „Ein Leben an der Küste ohne Spektiv ist möglich, aber sinnlos“


Herzliche Grüße – Martin

„Ein Leben an der Küste ohne Spektiv ist möglich, aber sinnlos“

Mein Leben war bisher sinnlos!

Ich danke Euch allen für Eure Tipps und Beratungen. Tatsächlich habe ich mir heute das kleine Nikon Fieldskope ED 50 an geschafft. Dazu diesen Freihandgriff und ein Einbeinstativ. Ich bin äußerst gespannt.
Mir scheint es ein Kompromiss zwischen meinem Wunsch nach wenig Gewicht, guter Qualität und neuen Beobachtungserlebnissen zu sein.
Kommendes Wochenende bin ich bei der Wintervogelzählung auf Fehmarn unterwegs und ich werde meine Erfahrungen machen und darüber berichten.

Wie auch immer. Auch ich bin jetzt ein erwachsen gewordener Birder!

Euch allen ein nettes Wochenende,

Jörg

Lieber Jörg,

dann wünsche ich dir viel Spaß mit dem Nikon. Was für ein Okular hast du dir denn dazu gekauft?

JoachimFrisch hat geschrieben: ↑

04 Jan 2019, 17:47

Lieber Jörg,

dann wünsche ich dir viel Spaß mit dem Nikon. Was für ein Okular hast du dir denn dazu gekauft?

Hallo Joachim,
das Okular ist ein Weitwinkelokular 40 x / 60 x / 75 x

Ich fahr es jetzt mal zum Holzhafen. Da darf es mal arbeiten.

Herzlichen Gruß,
Jörg

Hamburg_Joerg hat geschrieben: ↑

05 Jan 2019, 11:47

das Okular ist ein Weitwinkelokular 40 x / 60 x / 75 x

Aha – also hast du jetzt 40fache Vergrößerung