Re: Rückblick 2019
Verfasst: 06 Jan 2020, 23:51
Huhu!
Ich mag ja Fußball und Zitroneneis, aber wenn ich mir den Fred hier durchlese und -kucke, weiß ich wieder mal, weshalb ich die Vogelbeobachtung noch weit oberhalb davon ansiedele.
Mein ornithologisches 2019 war reichlich fett. Insgesamt stehen 212 Einträge in meiner Jahresliste, so viele wie noch nie.
Gefreut habe ich mich natürlich auch darüber, dass ich sieben neue Arten in meine Life List eintragen konnte, und zwar Baumfalke, Eistaucher, Gelbschnabeltaucher, Schreiadler, Spornammer, Uhu und Wachtelkönig.
Übers Jahr aufsummiert habe ich gefühlt zig Tage am Fernglas verbracht und bin dabei auch ganz gut rumgekommen. Neben dem Frühlings- und Herbstaufenthalt am Gülper See, dem Oktobertrip nach Cuxhaven/Helgoland sowie dem langen Wochenende im Seewinkel im Mai möchte ich z.B. den Tagesausflug nach Hamburg nennen, der uns in den Duvenstedter Brook führte, wo der eingangs sichtbare Jung-Uhu völlig unbefangen Hof hielt.
Im Januar schon konnte ich eine Dienstreise nach Norddeutschland um einige Tage verlängern und mir ein Birding-Wochenende im Cuxland organisieren - rau und trüb, zugegeben, aber mit toller Stimmung und feinen Beobachtungen.
Im Mai war ein weiteres langes Wochenende dran, aber am anderen Ende von Deutschland, nämlich in Garmisch-Partenkirchen. Besonders die Bergtouren auf den Wank haben mir viel Spaß gemacht (u.a. mit Fichtenkreuzschnäbeln und Ringdrosseln), aber auch das Murnauer Moos mit den Wachtelkönigen und den jagenden Baumfalken war sehr sahnig. Leider hat mir da unten aber good old Petrus einen Streich gespielt (wahrscheinlich wars aber schlicht Fehlplanung): Es lag in den Hochlagen noch so viel Schnee, dass ich zwar auf die Karwendelspitze gefahren bin, die dort erhoffte Sichtung von Alpenschneehühnern aber stumpf vergessen konnte. Nun, so habe ich wenigstens einen Grund, wieder dort hin zu fahren, und vielleicht bin ich ja dann so helle, den Aufenthalt für einen späteren Zeitraum zu buchen.
Aber besonders prägen sich ja die Beobachtungen ein, mit denen man nicht gerechnet hat und die einen dann ziemlich euphorisieren. So ging ich am 20.04. wie jeden Samstag zum Wochenendeinkauf, bemerke gut 50 m von unserer Wohnung entfernt einen mir irgendwie nicht alltäglich erscheinenden Vogel ein paar Meter über meinem Kopf und sehe - einen frei sitzenden und sehr entspannten Fichtenkreuzschnabel. Gulps!
Später dann führte uns ein Sommerausflug ins Schreiadlerland um Feldberg in MV. Den Schreivogel haben wir zwar nicht gesehen, aber mehrere Schwarzstörche, und das waren immerhin unsere ersten Sichtungen seit 2009.
In dieselbe Kategorie fällt auch der Trip in das havelländische Trappenschutzgebiet. Hier wollten wir 'eigentlich' die dort gemeldete Steppenweihe beobachten. Gesehen haben wir anstatt dessen unter anderem ein Rebhuhn. Unsere letzte Rebhuhn-Sichtung war 2011 im Seewinkel, und so war die Freude natürlich groß, zumal Rebhühner in Mitteleuropa ja leider stark bedroht sind.
Und manchmal kann man auch in stillen großstädtischen Ecken fein birden - man muss sich nur mit den Gebieten um sich herum vertraut machen. Die folgende Aufnahme habe ich z.B. am Tegeler Hafen machen können, wo ein paar Meter weiter auch eine kleine Mehlschwalbenkolonie gebrütet hat.
Trotzdem ziehe ich mir aber kein Kissen über den Kopf, wenn seltene Vögel in erreichbarer Nähe gemeldet werden. Der Dezemberwind wehte uns immerhin erst einen Eistaucher und dann einen Gelbschnabeltaucher nach Berlin, und es ist uns gelungen, beide zu entdecken.
Auch hierzu eine Aufnahme, und zwar vom Eisigen.
Ich wünsche Euch viele schöne Beobachtungen und Aufnahmen im noch immer jungen 2020!
Schöne Grüße aus Hermsdorf,
Steffen
Ich mag ja Fußball und Zitroneneis, aber wenn ich mir den Fred hier durchlese und -kucke, weiß ich wieder mal, weshalb ich die Vogelbeobachtung noch weit oberhalb davon ansiedele.
Mein ornithologisches 2019 war reichlich fett. Insgesamt stehen 212 Einträge in meiner Jahresliste, so viele wie noch nie.
Gefreut habe ich mich natürlich auch darüber, dass ich sieben neue Arten in meine Life List eintragen konnte, und zwar Baumfalke, Eistaucher, Gelbschnabeltaucher, Schreiadler, Spornammer, Uhu und Wachtelkönig.
Übers Jahr aufsummiert habe ich gefühlt zig Tage am Fernglas verbracht und bin dabei auch ganz gut rumgekommen. Neben dem Frühlings- und Herbstaufenthalt am Gülper See, dem Oktobertrip nach Cuxhaven/Helgoland sowie dem langen Wochenende im Seewinkel im Mai möchte ich z.B. den Tagesausflug nach Hamburg nennen, der uns in den Duvenstedter Brook führte, wo der eingangs sichtbare Jung-Uhu völlig unbefangen Hof hielt.
Im Januar schon konnte ich eine Dienstreise nach Norddeutschland um einige Tage verlängern und mir ein Birding-Wochenende im Cuxland organisieren - rau und trüb, zugegeben, aber mit toller Stimmung und feinen Beobachtungen.
Im Mai war ein weiteres langes Wochenende dran, aber am anderen Ende von Deutschland, nämlich in Garmisch-Partenkirchen. Besonders die Bergtouren auf den Wank haben mir viel Spaß gemacht (u.a. mit Fichtenkreuzschnäbeln und Ringdrosseln), aber auch das Murnauer Moos mit den Wachtelkönigen und den jagenden Baumfalken war sehr sahnig. Leider hat mir da unten aber good old Petrus einen Streich gespielt (wahrscheinlich wars aber schlicht Fehlplanung): Es lag in den Hochlagen noch so viel Schnee, dass ich zwar auf die Karwendelspitze gefahren bin, die dort erhoffte Sichtung von Alpenschneehühnern aber stumpf vergessen konnte. Nun, so habe ich wenigstens einen Grund, wieder dort hin zu fahren, und vielleicht bin ich ja dann so helle, den Aufenthalt für einen späteren Zeitraum zu buchen.
Aber besonders prägen sich ja die Beobachtungen ein, mit denen man nicht gerechnet hat und die einen dann ziemlich euphorisieren. So ging ich am 20.04. wie jeden Samstag zum Wochenendeinkauf, bemerke gut 50 m von unserer Wohnung entfernt einen mir irgendwie nicht alltäglich erscheinenden Vogel ein paar Meter über meinem Kopf und sehe - einen frei sitzenden und sehr entspannten Fichtenkreuzschnabel. Gulps!
Später dann führte uns ein Sommerausflug ins Schreiadlerland um Feldberg in MV. Den Schreivogel haben wir zwar nicht gesehen, aber mehrere Schwarzstörche, und das waren immerhin unsere ersten Sichtungen seit 2009.
In dieselbe Kategorie fällt auch der Trip in das havelländische Trappenschutzgebiet. Hier wollten wir 'eigentlich' die dort gemeldete Steppenweihe beobachten. Gesehen haben wir anstatt dessen unter anderem ein Rebhuhn. Unsere letzte Rebhuhn-Sichtung war 2011 im Seewinkel, und so war die Freude natürlich groß, zumal Rebhühner in Mitteleuropa ja leider stark bedroht sind.
Und manchmal kann man auch in stillen großstädtischen Ecken fein birden - man muss sich nur mit den Gebieten um sich herum vertraut machen. Die folgende Aufnahme habe ich z.B. am Tegeler Hafen machen können, wo ein paar Meter weiter auch eine kleine Mehlschwalbenkolonie gebrütet hat.
Trotzdem ziehe ich mir aber kein Kissen über den Kopf, wenn seltene Vögel in erreichbarer Nähe gemeldet werden. Der Dezemberwind wehte uns immerhin erst einen Eistaucher und dann einen Gelbschnabeltaucher nach Berlin, und es ist uns gelungen, beide zu entdecken.
Auch hierzu eine Aufnahme, und zwar vom Eisigen.
Ich wünsche Euch viele schöne Beobachtungen und Aufnahmen im noch immer jungen 2020!
Schöne Grüße aus Hermsdorf,
Steffen