Information: Hilfe zur App "BirdNET"

Aus gegebenen Anlass bitten wir alle, die Probleme mit der App "BirdNET" haben oder anderweitige Unterstützung zu dieser App benötigen, sich auf dieser Seite zu informieren: https://birdnet.cornell.edu/ oder sich an einen der Entwickler via Email zu wenden. Für den deutschsprachigen Raum finden Sie diese zB bei Google Play ganz unten links auf dieser Seite: "BirdNET" auf Google Play.

Bitte verwenden Sie nicht die Kontaktmöglichkeit in diesem Forum, um Hilfe und Support zu erhalten.
Dieses Forum ist für sich eigenständig und steht mit der Entwicklung dieser App in keinster Weise in Zusammenhang. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Dieses Informationsfenster kann von jedem Besucher oben rechts mit dem Betätigen des "X" geschlossen werden und wird danach nicht mehr angezeigt.

Beobachtungen Januar 2019

Eigene Beobachtungen in Text, Bild und Ton
Forumsregeln
Eigene Beobachtungen, Erlebnisse; Fragen zu Vogelbeobachtung, Nistkasten, Vogelfütterung, Krankheiten etc. Reiseberichte von mehrtägigen Birding-Touren bitte in das Forum Vogelgucker auf Achse.
Wolfzge
Beiträge: 116
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50

Re: Beobachtungen Januar 2019

#76

Beitrag von Wolfzge »

Hannover96Birder hat geschrieben:
01 Feb 2019, 17:19
Besten Dank :)

Die Fichtenammer ist wirklich der absolute Wahnsinn. Ein wunderschönes adultes Männchen und dann auch noch in der Heimat als Selffound. Neben einem anderen nicht vogelbezogenen und im April folgendem Wunder, wird dies mit Sicherheit mein Jahreshighlight werden :)

Heute war die Ammer nur für etwa 20min anwesend und erfreute über 20 Beobachter...etwa 50 Weitere waren eher weniger erfreut und verpassten den Vogel.
Eine Klasse Beobachtung@ Armin. Die ganzen in D beobachteten Mädels dieser Art hinterlassen ja trotz phänotypisch einwandfreiem Eindruck einen etwas faden Beigeschmack. Es gibt sicherlich genauso viele "Whitehammer" und/oder "Yellow..X..Pinehammer" wie tatsächlich weibliche Fichten in West/Nordeuropa. Nicht mal mehr die rein weissen HS und die Kanten selbiger sind ein sicheres Kriterium. Schade das der Vogel ganz offensichtlich derzeit nicht mehr anwesend ist.
Viele Grüsse
Benutzeravatar
martinmiethke
Moderator
Beiträge: 2825
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Havelaue-Gülpe
Kontaktdaten:

Re: Beobachtungen Januar 2019

#77

Beitrag von martinmiethke »

Annette hat geschrieben:
01 Feb 2019, 19:31
Die Frage ist ja, wo er sein Revier hat.
Eine Chorkollegin, die direkt unterhalb des Doms wohnt, hört ihn dort regelmäßig …
Wenn in unmittelbarer Nähe, könnte ich mir vorstellen, dass die Dohlen was dagegen haben...
Daran dachte ich auch schon, dass er jetzt womöglich anfängt, sich schlafende Dohlen zu holen :-(
Wolfzge
Beiträge: 116
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50

Re: Beobachtungen Januar 2019

#78

Beitrag von Wolfzge »

Hannover96Birder hat geschrieben:
03 Feb 2019, 20:37


Nicht alle als Fichtenammer W bestimmten Anmern hinterlassen einen phänotypisch einwandfreien Eindruck ;)
Mit dem aktuellen Stuttgarter Vogel bin ich z.B. nicht ganz zufrieden.
Völlig einig. Ich habe ein Video da passt einiges nicht, weshalb ich den Vogel für mich auf Ornitho auch wieder gecancelt habe.
Möglicherweise hab ich mich falsch ausgedrückt. Es gibt sicherlich grosse und berechtigte Zweifel bei den Weibchen. Wer weiss wieviel Fichtenammern in der Schweiz (dort ja oft) einer Überprüfung standhalten würden.
Zuletzt geändert von Wolfzge am 03 Feb 2019, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
Wolfzge
Beiträge: 116
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50

Re: Beobachtungen Januar 2019

#79

Beitrag von Wolfzge »

Hannover96Birder hat geschrieben:
03 Feb 2019, 20:37


In verschiedenen Ländern werden nicht ohne Grund nur Männchen anerkannt. Klar gibt es sehr gute weibliche Kandidaten, die sich guten Gewissens als Fichtenammer zählen lassen (beispielsweise ein Weibchen aus Holland (glaube 2016). Dafür muss aber alles passen.

Es gibt ja nun definitiv farblose oder gar weiße Goldammern (in meinem Trupp sind derzeit einige sehr blasse Goldammern) und zahlreiche Hybriden.

Ich denke, dass die Fichtenammer allgemein noch seltener bei uns auftritt, als man vielleicht denkt.
Wenn man bedenkt, dass es sicherlich gefühlt 10000fach wahrscheinlicher ist, ein einfach zu bestimmendes Männchen zu entdecken, finde ich es schon sehr merkwürdig, dass es derart viele Nachweise von weiblichen Vögeln gibt, die (zumindest in D, soweit ich weiß) sogar in der Überzahl sind.
Bei diversen Seltenheiten sind ja Nachweise der Männchen deutlich in der Überzahl.

Warum ist dies also so?
Ich gehe nicht davon aus, dass das Geschlechterverhältnis so dermaßen zu Gunsten der Weibchen verteilt ist und ich denke auch nicht, dass es Unterschiede in der "Verfliegewahrscheinlichkeit" gibt.

In meinen Augen spricht vieles dafür, dass ein großer Teil der hierzulande bzw. in ganz Europa gemeldeten und teils auch anerkannten weiblichen Fichtenammern entweder extreme Goldammern oder Hybriden sind. Vermutlich überwiegen die extremen Goldammern sogar, da ja selbst männliche Hybriden extrem selten bei uns festgestellt werden.

Ein schwieriges Thema, bei dem es wünschenswert wäre, dass es vielleicht irgendwann mal europaweite Standards zur Bewertung solcher weiblichen "Gelblosammern" gäbe.
Komplett einig :lol:
Benutzeravatar
ilja
Beiträge: 734
Registriert: 07 Okt 2018, 17:34
Wohnort: Nordbaden

Re: Beobachtungen Januar 2019

#80

Beitrag von ilja »

Annette hat geschrieben:
01 Feb 2019, 19:25
marionvier hat geschrieben:
01 Feb 2019, 13:24
Ein Stimmungsfoto aus dem Südwesten.
Marion, das gefällt mir ausnehmend gut! Ich finde es hat was Mystisches, Fantasy-mäßiges!
Dem kann ich mich nur anschließen. Sehr spannende Kombination aus Dynamik (startender Reiher im Bereich des optisch unruhigen Gras/Schilfs) und Ruhe (Eisvogel auf Felsen), und das bei der Nebelstimmung. Tolles Foto!
Schöne Grüße, Ilja.
Benutzeravatar
Maffong
Beiträge: 627
Registriert: 29 Mär 2018, 12:50
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Beobachtungen Januar 2019

#81

Beitrag von Maffong »

Maffong hat geschrieben:
04 Feb 2019, 12:20
Hannover96Birder hat geschrieben:
03 Feb 2019, 21:55
Hier ist übrigens mal ein Link zu einem DutchBirding Heft in dem mehrere Artikel zur Bestimmung von Fichtenammern, aber auch zum Vorkommen von Hybriden zu finden sind, den ich gerade beim googlen nach Artikeln über Hybriden gefunden habe.

https://www.google.com/url?sa=t&source= ... ATxWuRMR6_

Habs bisher nur mal überflogen, scheint aber sehr interessant zu sein

Aufgrund der Abbildungen aus dem zweiten Artikel, revidiere ich meine Aussage, dass männliche Hybriden recht selten sind.
Gibt da ja viele sehr goldammerähnliche Individuen, die leicht mal untergehen.

In meinem Trupp konnte ich gestern und heute übrigens auch mind. 2 männliche Hybriden (identisch mit Abbildung C und H) beobachten. Schon ein ziemlich skurriler Trupp :D
Einen Vogel, der nach Typ H aussieht hatte ich am Samstag vermutlich auch. Wobei ich nicht genau erkennen konnte ob der Bartstreif wirklich rötlich ist. Sie fiel auf jeden Fall als deutlich heller und gestreifter am Kopf auf...

Und als ich neulich meinte, die Fichtenammer könnte man bestimmt noch zerrreden, war das gar nicht mal so unernst gemeint ;) Nur anhand der bisher veröffentlichten Fotos zumindest weiß ich nicht, ob ich sie schon anerkennen würde, da bräuchte es schon eine glaubwürdige Beschreibung, dass die HS-Säume definitiv weiß waren.
Hybriden kommen in einem riesigen Gebiet in Zentralrussland vor (so groß wie Mitteleuropa) und machen nicht unerhebliche Anteile der Populationen aus. Ich schätze mal, dass zu den weibchenfarbigen Vögeln neben den Weibchen halt auch noch Jungvögel dazu kommen, ich werde aber aus den Angaben zur Mauser im Kompendium der Vögel Mitteleuropas nicht schlau. Kennt sich da jemand z.B. mit Goldammern aus, ab wann die ins Alterskleid mausern?
Was ich also sagen möchte: Ich glaube schon, dass da viele Fichtenammern und Hybride zu uns kommen.

Als Anfang für die Bestimmung von "Gelblosammern" kann man sich jedenfalls schonmal am Kompendium orientieren:
Zur Unterscheidung der beiden Arten in den Schlichtkleidern gilt es, die folgenden Merkmale zu beachten:
  • 1. Das gesamte Gefieder von Fichtenammern ist in wechselndem Umfang schwärzlich, rostbraun, grau und weiß – jede Andeutung einer Grün oder Gelbtönung fehlt. Auch einzelne erstjährige Weibchen von E. citrinella sind noch kaum gelb, haben aber doch gelbe Unterflügeldecken und unauffällige weitere Abzeichen.
  • 2. Die Unterseite ist an Kinn, Kehle, Brust und Körperseiten ± lebhaft rostbräunlich getönt, in ihrem Hinter- und Mittelabschnitt von den Unterschwanzdecken über den Bauch bis zur Hinterbrustmitte aber rein weiß.
  • 3. Die Schaftstreifen der Unterseite sind in der Regel dunkler, ihr Kontrast zum weißlichen Untergrund schärfer. Während die verwaschen braune Unterseitenstreifung bei E. citrinella ziemlich gleichmäßig bleibt, deuten bei E. leucocephalos schwärzere Keilflecken im Bereich des Kehlseitenstreifs und schärfere dunkelbraune bis schwärzliche Schaftstriche am (mittleren) Vorderrand der Vorderbrust eine ± deutlich hervorgehobene Kehlfeldbegrenzung an. Besonders artkennzeichnend ist, wenn diese schwärzliche Zeichnung in Anklang an das kennzeichnende Muster des Männchen ad. zwischen den Stricheln des Kehlseitenstreifs und der unteren Kehlfeldbegrenzung bzw. dem Beginn der Vorderbruststrichelung eine schmale zeichnungslose Querbinde erkennen läßt, wie sie bei der Goldammer höchstens ausnahmsweise angedeutet wird.
Die verläßliche Unterscheidung der beiden Arten verlangt nach erster Sichtung des Gesamteindrucks (Punkte 1–3) deshalb die sorgfältige Kontrolle möglichst vieler weiterer Merkmale.
  • 4. Kopf: Die dunklen Schaftflecken der Scheitelfedern sind bei E. leucocephalos länger und durchschnittlich etwas dunkler, was zusammen mit den weißlichen Rändern zu kräftigerer Längsstreifung führt. Der helle Wangenstreif zwischen Bart- und Kehlseitenstreif ist weiß oder weißlich bis blaß graubräunlich und immer sehr deutlich (in der Regel auffälliger als der Brauenstreif, bei E. citrinella nicht selten umgekehrt); er setzt sich hinter den Ohrdecken nicht selten als schmales, ± unterbrochenes Halsband auf weißlichen oder hellgrauen Fleckchen fort. Keines der folgenden Muster tritt bei E. citrinella auf: Im Nacken zeichnet sich ein ± schwärzlich flankierter weißlicher Mittelstreif (ähnlich einem schwach gezeichneten Bergfinken- Weibchen ) ab. Fichtenammern haben oft einen schmalen aber deutlichen weißen Augenring. Manche Weibchen ad. zeigen vor allem im Frühjahr und zur Brutzeit mit ± viel Kastanienbraun in Brauenstreif und Kehlfeld eine Andeutung des Männchen -Musters.
  • 5. Flügel: Die schmalen Außenkanten der äußeren Handschwingen sind rein weiß, selbst bei ganz blassen Goldammern deutlich (braun)gelblich bis grünlich (ähnlich auch die Außenkanten der Steuerfedern, bei E. leucocephalos aber grauweißlich bis weiß). Die (oft verdeckten!) Randdecken sind unauffällig und ziemlich einfarbig graubraun, bei E. citrinella grau mit oliv- bis rostgelblichen Spitzenflecken. Vor allem an den Mittleren Armdecken bilden die rahmfarbenen bis weißlichen Spitzenränder schon im frischen Herbstgefieder eine deutliche helle Flügelbinde, während sie bei E. citrinella erst in der Brutzeit ähnlich stark kontrastieren.
  • 6. Die Zeichnung der Unterschwanzdecken besteht aus ganz schmalen schwarzbraunen Schaftstrichen (bei E. citrinella verwaschener grau- bis rötlichbraun) und ist gewöhnlich auf die Spitzenabschnitte der längsten Federn beschränkt oder fehlt manchmal ganz.
  • 7. Während Ober- und Unterschnabel bei E. citrinella bis auf die hellere Schneidekante meist wenig verschieden sind, wirkt der Schnabel von E. leucocephalos meist deutlich zweifarbig: Oberschnabel dunkel schiefergrau, Kante und Unterschnabel hell blei- bis horngrau (BRADSHAW, Birding World 3, 1990, 86 und 316; LEWINGTON, ibid. 3, 1990, 88; BRADSHAW & GRAY 1993).
Männliche F1-Bastarde sind durch die Kombination von Färbung und Kopfzeichnung der Elternarten meist sehr auffällig. Das Gesicht kann in ± unregelmäßigen Flecken zur Hälfte gelb, zur Hälfte kastanienbraun sein. Recht häufig ist aber auch ein Bastardtyp mit weißem Kopf und ± normal ausgebildeter schwarzer oder schwärzlicher leucocephalos- Zeichnung (Scheitelseitenstreif, obere und untere Ohrdeckenbegrenzung). Bei anderen weißköpfigen Bastarden sind diese schwarzen Abzeichen schmäler oder (manchmal bis zu weitgehendem Verschwinden) aufgehellt. Manche dieser weißköpfigen Männchen behalten auch Reste der leucocephalos- Färbung in Form eines ± gut ausgebildeten rost- bis kastanienbraunen Kehlseitenstreifs (wie er angedeutet auch bei vielen E. c. citrinella- Männchen vorkommt, vor allem aber für die E Populationen E. c. erythrogenys bezeichnend ist) sowie eines schmalen rostbraunen Augenrings (Photos eines solchen Vogels TIDMAN, Brit. Birds 83, 1990, 241, Farbskizzen weiterer nach E. N. PANOW in Brit. Birds 86, 1993, 384). Zur Identifizierung eines weiblichen oder immat. Bastardes bedarf es einer sorgfältigen Untersuchung in der Hand.
Hier gibt's noch zwei weitere nette Links für interessierte Ammerngucker. Ein Hybrid und ein wenig was zur Geschlechterverteilung

MfG Maffong
Antworten