Moin Moin!
Schön, das die Tradition des Jahresrückblicks erhalten bleibt
Bei uns war für 2020 eh´kein Urlaub geplant und von deher war die Pandemie nicht großartig ausschlaggebend. Lediglich ein, zwei Tagestouren in die niederländische Nachbarschaft sind ausgefallen. Diese Tatsache und der fünftägige Waldbrand im Nationalparl "De Meinweg" (der dafür sorgte, das ich meine Lieblingsnaturschutzgebiete während meines Frühlingsurlaubs im April nicht betreten durfte) führten dazu das ich die im letzten Jahr prognostizierten 180 Arten für 2020 nicht zusammen bekommen habe. Es wurden lediglich 169 Arten.
Ich hatte mich also voll auf die heimischen Arten konzentriert und bin viel durch die unmittelbare Gegend gelaufen.
Fazit: Der Uhu-Bestand wächst weiterhin und auch den Neuntötern, Schwarzkehlchen und Heidelerchen der Region geht es prächtig. Die Bienenfresser konnten erneut brüten und die Mittelspechte "explodieren" förmlich. Die haben scheinbar eine neue Strategie entwickelt und kommen bestens damit klar.
Böse sieht es allerdings bei uns mit Pirol und Nachtigall aus. Auch in diesem Jahr konnte ich keine Nachweise im Kreis Viersen erbringen und ich weiß nur von ein paar wenigen Beobachtungen anderer. Etwas besser leif es da bei der Turteltaube. Da konnte ich zwei Reviere nachweisen und weiß noch von ein paar (wenigen) Standorten mehr.
Highlights gab es recht wenige. Ich führe sie mal auf:
März: mein erster Säbelschnäbler für den Kreis Viersen (kein Selffound) und eine durchziehende Rohrdommel (hatte ich noch nie...)
April: ein quäkender Wendehals im Lüsekamp (Selffound); ein toller Vogelzug mit Schwarzstörchen, einigen Fischadlern, Rohrweihen und Rot- und Schwarzmilanen, einer Wiesenweihe und Thunbergschafstelzen
Mai: Klappergrasmücke wieder am Haus singend, Stelzenläufer versuchen am "Rohrdommelprojekt" zu brüten und lassen sich toll bei der Balz und der Eiablage beobachten; Brut mißlingt allerdings. Drosselrohrsänger singt über mehrere Wochen an einem kleinen Schilfteich im Nachbarort.
Juli: Der Knaller für mich: ganz in der Nähe, allerdings 50m hinter der Grenze zu den Niederlanden taucht ein Gleitaar auf und läßt sich schön beobachten. Über unsere Schafweide zieht ein Purpurreiher durch und läßt seine Merkmale wunderbar sehen.
August: 2 Nachreiher halten sich längere Zeit an einem See bei Brüggen auf. Ich kann allerdings Fotos von dem Jungvogel machen die anhand des Züchterrings klar belegen das es sich wohl nicht um Wildvögel gehandelt hat.
81 durchziehende Weißstörche verdunkeln den Himmel über unseren Garten.
September: 12 Rotmilane in einem Trupp sind auch nicht alltäglich in unserer Region.
Dezember: die Moorente han den Krickenbecker Senn sieht toll aus. Ich Zweifel allerdings daran das es sich um einen Wildvogel handelt...
Für dieses Jahr ist wieder kein Urlaub geplant. Ich bleibe also bei meiner Prognose: 2021 werde ich so um die 180 Arten sehen
Beste Grüße
Holger