Erste visuelle Erfahrungen mit der Weidenmeise
Verfasst: 13 Mai 2021, 17:17
Hallo zusammen,
ich konnte heute meine ersten visuellen Erfahrungen mit Weidenmeisen machen. Ich hatte ja schon vor einiger Zeit von einem "dääh - dääh - dääh" berichtet, dass ich hier im Garten hörte. Die Vermutung, dass es sich dabei um den Ruf einer Weidenmeise handelt, lag ja nahe. Gehört hatte ich diese Rufe schon häufiger, aber nicht hier Zuhause, und schon gar nicht in unserem Garten. Nur: gesehen hatte ich die Vögel dabei nie.
Nachdem Bodo hier im Forum schilderte, dass die Sumpfmeise diese Laute durchaus auch drauf hat, stiegen Zweifel auf, dass es eine Weidenmeise war, die ich gehört hatte. Und tatsächlich bekam ich "nur" Sumpfmeisen zu Gesicht.
Heute nun die Wende. Wer -wie ich zB- bisher "nur" Sumpfmeisen beobachten konnte, dem wird nach meiner Meinung eine Weidenmeise schon allein von der Erscheinung sofort auffallen. Was ist passiert?
Nun: ich stehe vor dem Hauseingang mit einer Tasse Kaffee und habe mir die Vögelchen und ihr Treiben angeschaut, als da plötzlich eine "komische Sumpfmeise" auftauchte. Sie war von der gesamten Erscheinung her heller und "sauberer"; mit weniger Braun. Die Wangen waren "deutlich" weißer, natürlich subjektiv betrachtet. Aber diese Meise viel eben aus dem Rahmen derer, die ich bis dato beobachten konnte.
Die Meise kam dann auch noch ans Futterhaus. Jetzt in der Hoffnung, dass die nicht gleich wieder abhaut, holte ich die Kamera aus dem Haus und wartete einige Zeit, bis sie wieder da war. Und dann konnte ich endlich ein paar Bilder machen, die mir die Auflösung meiner Zweifel bescheren konnten: es ist eine Weidenmeise.
Meistens werden bei Bestimmungsmerkmalen Details am Vogel selbst zu Rate gezogen. Bei Sumpf- und Weidenmeise sind es immer Merkmale wie der helle Fleck am Oberschnabel, glänzend schwarzer Kopf, eher schmaler Kehlfleck = Sumpfmeise; oder Stiernacken, mattschwarzer Kopf, eher breiter Kehlfleck nach unten breiter werdend = Weidenmeise. Dazu noch Gesang und Rufe.
Aber dass mir eine "komische Sumpfmeise" schon aus Distanz (ca 10 Meter mit dem Auge) auffällt und ich sofort sagen kann: "Mit der stimmt doch wat nich!" hätte ich so nicht erwartet. Da sich dieser Vogel nun auch per Foto als Weidenmeise entpuppt hat (also für mich jedenfalls ), sollte dieser Unterschied zur Sumpfmeise nicht viel öfter angezogen werden? Im Svensson ist die Weidenmeise zwar insgesamt heller dargestellt, das findet aber im Text und der Beschreibung keine oder nur geringe Beachtung. Auch dort werden immer nur Details am Vogel selbst beschrieben, die fast nur im Foto zu erkennen sind; nicht aber die gesamte Erscheinung des Vogels.
Noch ein paar Bilder:
Hier der Vogel in der Übersicht in einem Baum. Für mich erscheint er insgesamt heller und "sauberer", besonders die Wangen sind auffällig hell bis in den Nacken hinein. Hier der gleiche Vogel im Futterhaus. Der helle Fleck am Ansatz des Oberschnabel fehlt, der Kopf ist mattschwarz und wirkt "größer". Die Wangen sind durchgehend weiß bis zum Nacken. Der Kehlfleck ist kaum größer als bei einer Sumpfmeise, aber er wird unten breiter. Aber bekanntlich ist das kein verlässliches Merkmal, da die Flecken sehr variabel sind. Ich bin jetzt ganz sicher auch auf Eure Beobachtungen und Erfahrungen besonders zu diesen beiden Arten gespannt; aber vielleicht gibt es auch andere Beispiele (zB Bunt- vs. Mittelspecht?).
Vielleicht ist ja meine subjektive Beurteilung zu diesen beiden Arten nicht zur Verallgemeinerung geeignet, was durchaus denkbar ist. Aber diese Erfahrung heute hat mich gelehrt, noch viel mehr auf die gesamte Erscheinung und auch auf das Verhalten eines Vogels zu achten, als sonst, um ihn bestimmen zu können.
Viele Grüße
Matthias
ich konnte heute meine ersten visuellen Erfahrungen mit Weidenmeisen machen. Ich hatte ja schon vor einiger Zeit von einem "dääh - dääh - dääh" berichtet, dass ich hier im Garten hörte. Die Vermutung, dass es sich dabei um den Ruf einer Weidenmeise handelt, lag ja nahe. Gehört hatte ich diese Rufe schon häufiger, aber nicht hier Zuhause, und schon gar nicht in unserem Garten. Nur: gesehen hatte ich die Vögel dabei nie.
Nachdem Bodo hier im Forum schilderte, dass die Sumpfmeise diese Laute durchaus auch drauf hat, stiegen Zweifel auf, dass es eine Weidenmeise war, die ich gehört hatte. Und tatsächlich bekam ich "nur" Sumpfmeisen zu Gesicht.
Heute nun die Wende. Wer -wie ich zB- bisher "nur" Sumpfmeisen beobachten konnte, dem wird nach meiner Meinung eine Weidenmeise schon allein von der Erscheinung sofort auffallen. Was ist passiert?
Nun: ich stehe vor dem Hauseingang mit einer Tasse Kaffee und habe mir die Vögelchen und ihr Treiben angeschaut, als da plötzlich eine "komische Sumpfmeise" auftauchte. Sie war von der gesamten Erscheinung her heller und "sauberer"; mit weniger Braun. Die Wangen waren "deutlich" weißer, natürlich subjektiv betrachtet. Aber diese Meise viel eben aus dem Rahmen derer, die ich bis dato beobachten konnte.
Die Meise kam dann auch noch ans Futterhaus. Jetzt in der Hoffnung, dass die nicht gleich wieder abhaut, holte ich die Kamera aus dem Haus und wartete einige Zeit, bis sie wieder da war. Und dann konnte ich endlich ein paar Bilder machen, die mir die Auflösung meiner Zweifel bescheren konnten: es ist eine Weidenmeise.
Meistens werden bei Bestimmungsmerkmalen Details am Vogel selbst zu Rate gezogen. Bei Sumpf- und Weidenmeise sind es immer Merkmale wie der helle Fleck am Oberschnabel, glänzend schwarzer Kopf, eher schmaler Kehlfleck = Sumpfmeise; oder Stiernacken, mattschwarzer Kopf, eher breiter Kehlfleck nach unten breiter werdend = Weidenmeise. Dazu noch Gesang und Rufe.
Aber dass mir eine "komische Sumpfmeise" schon aus Distanz (ca 10 Meter mit dem Auge) auffällt und ich sofort sagen kann: "Mit der stimmt doch wat nich!" hätte ich so nicht erwartet. Da sich dieser Vogel nun auch per Foto als Weidenmeise entpuppt hat (also für mich jedenfalls ), sollte dieser Unterschied zur Sumpfmeise nicht viel öfter angezogen werden? Im Svensson ist die Weidenmeise zwar insgesamt heller dargestellt, das findet aber im Text und der Beschreibung keine oder nur geringe Beachtung. Auch dort werden immer nur Details am Vogel selbst beschrieben, die fast nur im Foto zu erkennen sind; nicht aber die gesamte Erscheinung des Vogels.
Noch ein paar Bilder:
Hier der Vogel in der Übersicht in einem Baum. Für mich erscheint er insgesamt heller und "sauberer", besonders die Wangen sind auffällig hell bis in den Nacken hinein. Hier der gleiche Vogel im Futterhaus. Der helle Fleck am Ansatz des Oberschnabel fehlt, der Kopf ist mattschwarz und wirkt "größer". Die Wangen sind durchgehend weiß bis zum Nacken. Der Kehlfleck ist kaum größer als bei einer Sumpfmeise, aber er wird unten breiter. Aber bekanntlich ist das kein verlässliches Merkmal, da die Flecken sehr variabel sind. Ich bin jetzt ganz sicher auch auf Eure Beobachtungen und Erfahrungen besonders zu diesen beiden Arten gespannt; aber vielleicht gibt es auch andere Beispiele (zB Bunt- vs. Mittelspecht?).
Vielleicht ist ja meine subjektive Beurteilung zu diesen beiden Arten nicht zur Verallgemeinerung geeignet, was durchaus denkbar ist. Aber diese Erfahrung heute hat mich gelehrt, noch viel mehr auf die gesamte Erscheinung und auch auf das Verhalten eines Vogels zu achten, als sonst, um ihn bestimmen zu können.
Viele Grüße
Matthias