Birdnet-Forum

Hallo zusammen,
momentan überlege ich, mir ein neues Fernglas zuzulegen. Zur Zeit benutze ich ein Kite Petrell 10x42 und bin damit auch zufrieden, aber es hat einen "Fleck" im Inneren der Optik und ist auch außen schon etwas mitgenommen.
Da ich selten in der Dämmerung unterwegs bin, überlege ich, ob auch ein 10x32 ausreicht. Es wäre etwas leichter (und preiswerter, was aber nicht das ausschlaggebende Kriterium wäre).
Die 10-fache Vergrößerung möchte ich behalten.
Kann jemand was zum Unterschied bei der Helligkeit sagen, ob 32 mm oder 42 mm Objektivdurchmesser bei Tageslicht entscheidend sind.

Schon mal vielen Dank für eure Meinungen!
VG Uli

Nach meiner Erfahrung ist ein 8x32/40 die beste Kombination für Vogelbeobachter. Vogelbeobachter über dreißig könne mit mehr "Lichtstärke" wegen der nachlassenden Sehkraft eh kaum was anfangen. "Die Fähigkeit der Pupillen sich bei Dunkelheit zu vergrößern lässt mit zunehmendem Alter nach. Die Pupillen eines jungen Beobachters können sich noch auf 7 mm erweitern, bei einem 50-jährigen Beobachter allerdings nur noch bis zu 5 mm. In diesem Fall kann der Natur-Beobachter die weitere Austrittspupille eines 10x50 Fernglases nicht mehr nutzen und sollte sich besser für ein leichteres 8x30/40 Fernglas entscheiden. Das ist auch leichter, wichtig für das Ruhighalten des Glases, denn das natürliche Handzittern ist in diesem Alter bei zehnfacher Vergrößerung erheblich stärker zu bemerken. siehe "Grundkurs Vogelbestimmung", S. 13 ff.
Also beste Wahl: 8x30/32
Sehr günstig z.B. bei KOWA und Minox

Hallo,

die Austrittspupille AP berechnet sich aus D/V, also Durchmesser / Vergrößerung des Gerätes. Dabei kommt man sowohl bei einem Fernglas 10x50, als auch bei 8x50 auf eine AP von genau 5 mm. Da ich durch Astronomie hobbymässig mit Teleskopen zu tun habe kann ich sagen, dass eine zu kleine AP ein schlechteres Einblickverhalten zu Folge hat (Tunnelblick) und eine zu große AP bringt logischerweise keinen Gewinn bei der empfundenen Helligkeit. Eine zu große AP kann (muss aber nicht!) auch dazu führen, dass das Bild "neblig" wird.

Die Angabe des maximalen Pupillendurchmesser bezieht sich rein auf das "dunkeladaptierte Auge" und wird bei Tageslicht nie so groß sein. Deswegen kann man für die reine Tagesbeobachtung auch kleinere APs wählen (zB 4 mm, was einem FG 10x40 oder 8x32 entspräche), ohne Einbußen bei der empfundenen Helligkeit zu haben. Das könnte (muss aber nicht!) bei einem 10x32 auch bei Tage etwas anders aussehen, da hier die AP mit 3,2 mm doch schon recht klein ist - was durchaus zu Einbußen in der empfundenen Helligkeit und beim Einblickverhalten führen kann.

Meine rein theoretische Empfehlung wäre deswegen 8x40 oder 8x32. Wenn es unbedingt 10x sein muss, dann 10x40, nicht da drunter.

In der Praxis benutze ich ein hama 10x50 und ein Zeiss 7x50. Wobei mir persönlich das 7x50 besser gefällt, auch wenn es schwerer und klotziger ist.

Viele Grüße
Matthias

Ich bin bis vor einigen Tagen mit einem kleinen und handlichen Ultravid 10 x 25 (ganz nach meinem Motto möglichst leicht) rumgelaufen und habe es nach einer geführten Vogelexkursion durch den Verein Jordsand durch ein preiswerteres Zeiss Terra 10 x 42 (Made in China) im Sonderangebot ersetzt. Beim Händler hab ich auch das teuerste von Zeiss getestet und war nicht bereit den Aufpreis für das mehr an Qualität zu bezahlen. Was ich aber gelernt habe ist, dass der Sprung von Pocketformat zu eiem großen Fernglas eklatant ist, gerade der Kontrast bei Gegenlichtsituation. Auch kleine Schrift ist mit dem Neuen viel zu erkennen, als mit dem handlich, leichten Modell. Auch das Sehfeld ist etwas breiter, bei dem preiswerten Modell selbstverständlich immer noch recht klein und die Schärfe hat auch nicht so die Brillanz, wie die teuren. Randschärfe ist auch nicht auf Top-Niveau, aber mir reicht die Qualität jetzt vollkommen aus.

Vielen Dank euch Dreien für die guten und umfangreichen Erläuterungen. Ich habe mich jetzt für ein Kowa 8x42 entschieden. Mehr Licht kann ja nicht schaden, denke ich. Und 8-fach sollte auch reichen.

Mal sehen, ob ich dann auch mehr Vögel damit sehe

Dankbare Grüße
Uli

Hallo Uli,

Ich bin mal gespannt auf deinen Erfahrungsbericht, da ich mich mir auch überlege, ob das nächst Glas ein 8x?? sein soll.

ich gebe mein Bresser Weitwinkel 20x50 ab. Bei Interesse bitte per PN.

Gruß Martin:B.

Kostenlose Kleinanzeigen gerne im birdnet.de veröffentlichen. Text an redaktion@birdnet.de

Hallo zusammen

Ich habe selbst je ein Nikon Action EX VII 10x50 CF und ein Monarch 8x42 DCF. Ich benutze aber am liebsten das kleinere und handlichere Monarch, weil es leichter ist. Für mich ist es ein tolles Reise- und Tagesbeoachtungsglas.

Ich habe das Kowa 8x42 umgehend erhalten und im näheren Umfeld ausprobiert. Es fiel mir sofort auf, dass es schwerer als mein derzeitiges Kite 10x42 war (ca. 70 g). Die optische Qualität war gut, soweit ich es in der kurzen Zeit beurteilen kann. Ich bin ja auch kein Fachmann. Aber auch den Unterschied zwischen 8x und 10x musste ich feststellen und bevorzuge die höhere Vergrößerung. Vielleicht liegt es auch am Gebrauch: ich nutze es (nur) um die Vögel zu finden und greife dann schnell zur Kamera; beobachte also nicht so lange. Daher bleibe ich vorerst bei meinem alten 10x42 und habe das neue zurückgeschickt,
Es war nicht schlecht, aber eben etwas schwerer und mMn nicht besser.
Also keine Abwertung der Qualität, sondern meine persönliche Abwägung.

Viele Grüße
und nochmals danke für eure Erläuterungen.
Ulrich

Hallo Ulrich,

was ist das eigentlich für ein Objektiv, dass du und in deinem Benutzerbild zeigst?

Viele Grüße
Matthias

MatthiasM hat geschrieben: ↑

03 Mai 2018, 20:47

Hallo Ulrich,

was ist das eigentlich für ein Objektiv, dass du und in deinem Benutzerbild zeigst?

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,
ich habe das Sigma f1:5-6.3 150-600 mm DG Contemp. auf meiner Canon und bin damit ganz zufrieden. Manchmal denke ich zwar, es könnte etwas lichtstärker ein, aber dann spielt man schon in einer anderen Preisklasse.

Viele Grüße
Ulrich

Alohabirder hat geschrieben: ↑

04 Mai 2018, 08:18

Hallo Ulrich,

um deinen Bericht besser einschätzen zu können ist es wichtig zu wissen, welches Kowa 8x42 du gekauft hast. Kowa bietet meines Wissens nach drei sehr unterschiedlich hochwertige und somit auch teure Serien an. Ich besitze seit ca. 2 Jahren ein Kowa 8x33 Genesis und bin sehr zufrieden, sowohl von Optik, Gewicht und Verarbeitung. Insbesondere das Preis-Leistungsverhältnis finde ich besonders überzeugend.

Lg, Achim

Hallo Achim,
das Fernglas war das Kowa PROMINAR BD Fernglas 8 x 42 XD.

Viele Grüße
Ulrich

Pauschal eine Antwort zu geben ist natürlich immer schwierig, da jeder anders schaut, sein Fernglas für andere Beobachtungsumstände benutzt und andere Komfortvorstellungen hat.

Ich persönlich würde immer ein 10x Glas einem 8x vorziehen, weil ich es einfach gewohnt bin.

Benutze aktuell das Terra ED 10x42 von Zeiss und bin damit sehr zufrieden. Das Preisleistungsverhältnis stimmt absolut.
Glas ist recht robust und ziemlich lichtstark, klappt also auch problemlos bei Waldbeobachtungen.

Einige Personen haben mit dem Glas allerdings Probleme mit der Randschärfe. Das kann ich nicht bestätigen, würde aber empfehlen vorher definitv einmal durchzuschauen.

Ich kann wärmstens die Nikon Gläser der Monarch Reihe empfehlen. Das 8x30 konnte ich mit dem Swarovski Companion 8x30 vergleichen. Bzgl. der optischen Qualität gibt es bei Sonne und bei Bewölkung eigentlich keinen Unterschied. Die Beschichtung des Monarch Glases ist wohl nicht ganz so langlebig, allerdings treten beim Swarovski ebenfalls Abnutzungserscheinungen auf, die den Mehrpreis relativieren. Nachdem ich die optische Leistung des Nikon Glases testen konnte und die Probleme mit dem Swarovski kenne , würde ich jederzeit die Monarch Serie empfehlen. Die Abbildungsleistung ist im direkten Vergleich zum Swarovski 8x30 identisch und rechtfertigt das Uprade zum Swarovski nicht.